Telefonkonferenz auf dem Weg nach Zadar

Am Freitag wollte ich doch im Büro  auftauchen und spätestens um 11 Uhr in Zadar antreffen, um die Bavaria 40 zu übernehmen, ein Kreuzfahrt-Segelboot mit hervorragenden Segeleigenschaften.

Am Ende habe ich im Auto noch eine Telefonkonferenz mit der Wiener Zentrale erledigt und irgendwo bei Plitvice auf Off umgeschaltet. Das Auto war voll, neben meiner Erika saßen noch Renata und David, unsere guten Freunde, mit denen wir uns auf das verlängerte Segelwochenende aufmachten. Wir konnten kaum das Lachen und die gute Stimmung zurückhalten, während ich noch die letzte dringende Angelegenheit löste.

Auf der Insel Kornati ist ein gutes Gasthaus

Bei der Ankunft in Zadar wartete das Segelboot bereits auf uns. Erika erledigte alles über sailcity.com, alles Online, alles OK. Das Wetter war sonnig, mit Nordwestwinden, 11 Knoten. Lachen, Wind, Sonne und ein Glas Sekt, um anzustoßen. Bereits um 11.30 liefen wir aus, unser Ziel – die Kornati Inseln. Auf den Kornaten ist ein gutes Gasthaus, das ausgezeichnetes Lammfleisch vom Grill anbietet. Der Chef sagte, er würde auf uns warten, da wir erst zwischen 22 und 23 Uhr ankommen würden.

Ein Segelboot, ein Leben und viel Zeit

Nach dem Abendessen stöhnten wir noch lange wegen des hervorragend zubereiteten Lammfleisches und wunderten uns über den Chef, der uns beichtete, dass er seinen schon seit einigen Jahren die Insel nicht verlassen hat. Während der Nacht wurde das Wetter schlechter, deswegen machten wir uns schon um acht Uhr auf, um in zwei Stunden zur Marina Biograd zu gelangen, wo wir uns bis zum Ende des angesagten Sturmes unterstellen wollten. Der Wirt beobachtete uns verwundert, warum wir so in Eile waren. Als wir es ihm sagten, erwiderte er philosophisch: „Ein Leben, ein Segelboot und viel Zeit“ und bot uns noch ein Stamperl der lokalen Raute an und wünschte uns eine gute Reise.

Achtung, Mann über Bord

Als wir am nächsten Tag vom Gasthaus in Biograd zurück gingen, wo wir ein Glas dalmatinischen Weines getrunken und diskutiert haben, blieben wir vor dem Segelboot stehen. Erika und Renata spazierten vorsichtig über die Pasarela, Mitja aber marschierte mutig, ruderte künstlerisch mit den Händen, platsch und gleich danach: „Aaaaah…“ Wir haben noch nicht aufgehört zu lachen, als wir den Nachbarn (in Unterhosen) auf dem Deck erblickten, der die Szene, die uns David lieferte, mit Interesse beobachtete. Wir schlossen den Abend um 2 Uhr morgens bei unserem Nachbar mit einem kräftigen Stamperl ab, um unseren David zu erwärmen.

Aber fragen Sie nicht, welches Gasthaus das war. Ich verrate es Ihnen nicht, weil dann zu viele neue Gäste den Wirt verderben würden und er dann anfangen würde, Pommes und Calamari aus dem Gefrierschrank zu servieren.