Versprochen ist versprochen

Unsere Töchter Lena und Laura konnten kaum den Morgen erwarten; praktisch konnten sie gar nicht schlafen, denn der Vater versprach, dass wir dieses Jahr ein „Häuschen“ direkt am Meer mieten würden. Wir fuhren erst Ende September los (übrigens, eine gute Zeit zum Segeln) und die Töchter konnten die Freude nicht verbergen, dass sie nicht in den Kindergarten mussten. Stellen Sie sich vor, welche Begeisterung dann folgte, als wir am Morgen statt vor der Haustür am Liegeplatz ankamen.

Rate mal, wie viele versteckte Ecken das Segelboot hat!

Wir stiegen die Treppe hinunter in den Salon. Lena war sehr verwundert, wie groß das Segelboot ist. Mit aufrichtiger Neugier öffnete sie alle Regale und wunderte sich, wie viele kleine und große Schubladen es gibt. Laura spielte mit der Hand mit dem weiß-blauen Muster, das die Couchgarnitur im Salon bedeckte. Bald schließ sie sich Lena an und zusammen suchten sie geeignete Räume für ihre Spielsachen; hier wird die Puppe schlafen, hier der Teddybär Ban von Klara… Als wir zum Einräumen der Kleidung gekommen waren, war alles nicht mehr so wichtig; das wichtigste war, die Spielsachen zu nehmen, sich in der ersten Bucht zu verankern und die Geheimnisse zu lösen, welche die Insel anbot. Wir hatten einen Fernseher, aber den machten wir während der Ferien nur ein paar Mal an und beschlossen immer, dass es draußen „auf der Terrasse“ ein viel besseres Programm gibt. Wir machten die Fahrt mit dem Kartenspiel „Schwarzer Peter“ unterhaltsamer, wie gerufen gewannen immer Laura und Lena.  

Muscheln, der salzige See und ein Esel             

Am meisten berührte uns alle die Bucht auf Telaščica, wo wir einen kurzen Spaziergang zum Salzsee machten, Blumen auf dem Weg pflückten und sie zusammen mit Muscheln für das Porträt unseres Onkels benutzten und dabei etwas gute Stimmung für die zukünftigen Besucher der Insel hinterließen. Als wir zurückkehrten, wurden wir von zwei wirklich freundlichen Eseln begrüßt. Sofort fanden wir auch etwas für die beiden, damit sie zufrieden waren und wir sie streicheln konnten, so viel wir wollten. Beim Spaziergang trafen wir ein nettes Paar (Anna und Karl) und bald verwickelten wir uns in ein angenehmes Gespräch. Es war Zeit zu gehen, aber Lena konnte sich vom kleineren Esel einfach nicht trennen. Als Anna versuchte, sie zu überzeugen, dass es Zeit war zu gehen, erzählte sie ihr eine Geschichte, die darüber sprach, dass sie von einem Esel einst fast gefressen wurde, antwortete ihr Lena sorglos: „Warum hast du denn Angst, offensichtlich hat er dich nicht gemocht“. Weil unsere Kinder manchmal zu schlau sind, machten uns die Esel selbst den Gefallen und „gingen schlafen“, wie uns später Laura erzählte.  

Als wir die Bucht verließen, hörten wir noch lange aus der Ferne „Grüße“ der beiden: Iaaa, Iaa ...

Viele unvergessliche Augenblicke, nie Langeweile – leider geht auch das schnell vorbei. Gut, dass die Erinnerungen bleiben: Die Küchenwand ziert seit neuestem das Bild unseres Augenblicks am Salzsee.